Castle Ardvreck – Ein schwarzer Tag

Eigentlich…

…sollte man Stillschweigen bewahren und keine Worte darüber verlieren, aber Reden ist ja bekanntermaßen Gold. Ich möchte Euch in diesem Artikel nun das Castle Ardvreck zusammen mit der Ruine des Calda Houses vorstellen. Ja. Schon wieder Ruinen. Warum ein eigener Artikel? Weil ich es schuldig bin.

(Link zur Google-Maps-Karte)

Vom Regen in den Tod

Auf dem Weg von Loch Maree, an dem wir am Tag zuvor auf einem versteckten Rastplatz nächtigten, passierten wir irgendwann das Castle Ardvreck. Oder wie ich immer zu sagen Pflegte:

Wann kommt dieses Altverreck endlich?!

Irgendwann war es soweit. Die Straße machte einen leichten Bogen und plötzlich stand sie da. Die Burgruine. Wir parkten schon weit davor. Wieso? Weil wir verdammte Insider waren und uns das davor stehende “Calda House” noch ansehen wollten. Was an diesem Haus so besonders ist? Nichts, aber es sieht sich so gut wie keiner an. Zwei Ruinen in unmittelbarer Umgebung *yuhu*.

Lt. der Infotafel wurde das Calda House im Jahre 1672 von dem MacKenzie Clan erbaut. Kurz davor nahmen sie das Castle und somit die Macht über das Gebiet “Assynt” ein. Nach der Erbauung des Calda Houses wurde das Castle allerdings nicht mehr weiter bewohnt und witterte langsam vor sich hin. Um 1795 brannte das Calda House schließlich nieder. Auf der Tafel stand “mysterious”. Im Netz liest man, es sei vom Blitz getroffen worden. Was stimmt, weiss ich leider auch nicht. Beim Anblick und zur Landschaft passend, bin ich aber eher für die Theorie der “mysteriösen Brandursache” zu begeistern.

Wir hätten von der Ruine des Hauses auch direkt zur Burgruine laufen können, begaben uns allerdings zurück zum Bus und fuhren auf den offiziellen Parkplatz. Ich muss schon sagen, der Anblick hatte was. Zumal das Wetter noch zusätzlich für eine sehr schöne Stimmung sorgte.
Wir schlichen also um die Ruine herum und knipsten munter drauf los. So wie immer eigentlich. Und dann… …dann muss es wohl passiert sein. Wir fuhren nach der Ruinenbesichtigung noch über die Küstenstraße die komplette Halbinsel aus. Ähnlich wie zuvor von Applecross zum Loch Maree. Die Straße war allerdings deutlich angenehmer zu fahren. Aufgrund des anhaltenden Dauerregens, hielten wir zudem kaum an. Irgendwann sah ein Schild mit der Aufschrift “Durness 20”.

20 Meilen bis wir im Norden sind? Okay, das packen wir heute noch!

Klar, so würden wir uns einen Tag einsparen, da ich eigentlich für die Strecke von Maree bis Durness ganze 2 Tage eingeplant hatte. Im Norden angekommen, wollten wir aber dennoch einen Sandstrand besuchen (wird im nächsten Artikel über den Norden dann folgen). Wir kamen am Strand an, ich packte meine Fotoausrüstung und wir zogen los. Wollten wir zumindest.

Upps. Da fehlt was.

Mein Stativ war nicht im Kofferraum. Egal, es wird wohl im Innenraum irgendwo liegen. Denkste! Fehlanzeige! Auch dort war nichts von meinem Stativ zu sehen. Wir durchsuchten das komplette Auto. Ich blieb erstaunlich gelassen. Who cares, ich hatte Urlaub. Da rege ich mich grundsätzlich nicht auf.
Nun stand ich da. Irgendwo im Nirgendwo. Ohne Stativ. Das Wetter wurde gerade erst Stativ tauglich.

Uns bleiben noch 4 Stunden bis Sonnenuntergang. Lass uns zurückfahren!

Wir stiegen also wieder in den Bus und fuhren zurück zum Castle Ardvreck. Der letzte Punkt, an dem ich mein Stativ benutzte. [Anm.d.Red.: Ja, ich habe das auf meiner Kamera überprüft!!!] Da wir dieses Mal die Halbinsel nich ausfuhren, waren wir in nur 1,5 Std. wieder am Castle angekommen. Das Stativ? Weit und breit keine Spur davon! Wir liefen wirklich jeden verdammten Zentimeter ab. Es war nicht mehr da. Wir fuhren sogar noch in Richtung der Halbinsel. Nichts. Kein Stativ. Da wir in der Zeit vom Castle Altverreck bis Durness keinen wirklichen Halt gemacht hatten, konnte es dort nirgendwo liegen.
Meine Theorie: Es hat wohl kurzerhand den Besitzer gewechselt. Entweder wusste der Finder, was er oder sie da “gefunden” hat und hat es deshalb mitgenommen, oder er läuft jetzt mit rund 600 EUR unter seiner Kompaktknipse umher. Ich vermute Letzteres. Wenn ich etwas finde, dessen Wert ich abschätzen kann, schau ich nach der Registriernummer. Sucht man nämlich bei Novoflex nach der Nummer, würde man meine Adresse herausfinden…
Egal, ich war und bin dem Finder nicht böse! Schließlich war der Umstand meiner eigenen Dummheit zuzuschreiben. Einzig dem Kugelkopf verdrücke ich bis heute ein Tränchen. Die Kombi hatte mir gute Dienste erwiesen und selbst mit meinem aktuellen Q-Ball 2 bin ich nicht so zufrieden wie mit dem Uniqball. UBH-35, ich hör Dich tapsen… *lach*
Von da an gab es also nur noch Aufnahmen aus der Hüfte heraus. Freihändig. Es hätte schlimmer kommen können. Das Auto hätte kaputtgehen können [Anm.d.Red.: Was is ja auch irgendwie noch tat *lach*]. Alle 3 Kamerabodies hätten ihren Dienst quittieren können. Wir hätten plötzlich mittellos irgendwie in Schottland stehen können. Nein, am Ende war es dann doch “nur” ein Stativ. Hoochis’ Stativ war fortan mein Notstativ, was aber später im Norden und speziell auf Orkney nicht einer einzigen Windböhe standhalten sollte.
Wir fuhren wieder zurück zum Strand und nutzten die letzte Stunde nochmals für ein paar Eindrücke. Am nächsten Morgen brannte beim frühen Wasserlassen meine Eichel . Das musste ein Zeichen sein.

Scheiss drauf, wir sind ein Tag im Plus. Wir fahren da jetzt nochmals hin! Mein rechter Hoden hängt heute tiefer als sonst. Das muss was zu bedeuten haben!

Somit fuhren wir gleich nach einem spektakulären Sonnenaufgang und einem fabelhaften Regenschauer erneut hinab zur Burg. Erneut zur Kreuzung, an der ich die GoPro aus dem Kofferraum holte. Nichts. Das Ding war weg. *R.I.P*

Ehre wem Ehre gebührt

Hier ist es also nun. Vor der eigentlichen Galerie. Meine letzte Aufnahme mit meinem Sirui N-2004 und dem Kugelkopf Uniqball UBH-35 von Novoflex. *Danke*Machesgut*

The last one...
The last one…

(Zurück zum allgemeinen Hauptartikel der Schottlandreise)

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