Oberlehrer floSen – Mein erster Workshop

Es ist angerichtet

Am Samstag, dem 18. November 2013 war es soweit. Mein erster Workshop! Alles stand im Zeichen von “Adobe Lightroom 5 – das umfassende Training”. Eine Einführung in die Grundlagen der genannten Software, gerichtet an Fotografen und Leute die damit Arbeiten wollen. Thomas Blasche von Natur-Photocamp veranstaltete am Bodensee in Bodman-Ludwigshafen einen Workshop zum besagten Thema und fragte mich, ob ich den Part des Entwicklungsmodules und der Exportfunktion übernehmen wollte. Nach kurzer Bedenkzeit und einigen Überlegungen, stimmte ich dem zu. Schließlich war es mein erster Workshop und ich bin noch kein alter und grauhaariger Gandalf, der seit Jahrzehnten in dem Bereich Erfahrungen vorzuweisen hat. Irgendwas jedoch muss ich wohl können, sonst wäre die Anfrage nicht gekommen. Ich stimmte also zu und der Tag des Workshops war gekommen. Wir beschränkten die Teilnehmerzahl auf Acht. Die Gruppengröße war völlig ausreichend, wie sich rausstellen sollte, da wir dadurch mehr auf die Probleme und Fragen der einzelnen Teilnehmer eingehen konnten.

Unbenannt-2Das Protokoll

Ich fand mich also um kurz vor 9:00 Uhr in der Workshoplocation, dem Seehotel Adler,  ein und baute schon mal, nach einer kurzen Begrüßung der ersten Teilnehmer, mein Equipment auf. Nach und nach fanden sich alle Teilnehmer und auch Thomas in dem Raum ein und gegen 10:00 Uhr konnten wir pünktlich starten. Der Vormittag gehörte allein Thomas, der den Teilnehmern – und auch mich – die unendlichen Tiefen der Importfunktion und der Katalogisierung in Adobe Lightroom eintauchen lies. Auch wenn ich schon seit Version 3 mit der Software arbeite, erfuhr ich zick neue Dinge. Zugegeben, ich befasste mich auch bisher nur mit dem Entwicklungsmodul und dem stupiden Importieren meiner RAW-Bilder. Aber gerade im Bezug auf Stichwortlisten und Verschlagwortung hat die Software einiges drauf.
Um 12:30 Uhr gingen wir in den Gastraum des Restaurants und beschäftigten uns dort mit der umfangreichen Speisekarte. Gegen 14:00 Uhr, kurz bevor bei uns allen das bekannte und allseits bliebte Fresskoma zu wirken begann, nahmen wir wieder im Workshopraum platz. Nicht alle, ich stand lieber. It’s my turn!

Läuft

Ich stellte mich den Teilnehmern nochmals vor, wollte die Bombe mit dem ersten Workshop allerdings erst am Ende platzen lassen. Nicht das gleich der Vorurteilhammer von Oben herab gekommen wäre. Zunächst predigte ich meinen Zuhörern ein paar Leitsätze:

  • Erwartet nicht, dass Ihr hier raus geht und fortan nur noch einzigartige Bilder enstehen. Ich bringe Euch bei mit dem Werkzeug umzugehen, was Ihr dann daraus macht, liegt in der Kreativität eines jeden von Euch.
  • Ich werde einen Workflow durcharbeiten, wie ich ihn durchlaufe. Wenn Ihr für Euch feststellt, dass Ihr den Weißabgleich immer am Ende machen wollt (falls benötigt), dann macht das am Ende. Jeder sollte sich seinen effektiven Workflow selbst zurecht legen können.
  • Lightroom knipst keine schönen Bilder. Ihr könnt den Bildern Euren Stempel damit aufdrücken oder sie veredeln, aber ein gutes Bild erkennt man meist schon am unentwickelten RAW.
  • Ich werde Euch nicht zu allen Reglern tiefe Details erzählen können, weil jeder hat seine Favoriten und manche Regler und Einstellungsmöglichkeiten wird man einfach nie benutzen. Das werden bei allen von Euch unterschiedliche sein. Die Einen werdet Ihr mehr benutzen, die Anderen weniger bis überhaupt nicht.

Und dann ging es auch schon los! Ich zeigte den Leuten zunächst mal ein paar Beispielbilder von mir, wie Bilder vorher und nachher aussehen können und in welcher Form man Stimmungen und Bildwirkung ändern kann. Dann bearbeitete ich zusammen mit dem Teilnehmern eine RAW-Datei nach Vorlage meines Workflows durch. Also wie gehe ich vor, was mach ich zuerst, wie sieht ein Feinschliff aus. Gegen 15:30 Uhr waren wir mit dem ersten Teil durch und wir genehmigten uns eine kleine Kaffee- und Zigarettenpause. Kulinarisch wurden wir zudem mit leckeren und selbstgemachten Mohnschnecken von “Hoochi’s Welt” versorgt. *bauchreib*teufelszeug*
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Nach 20 Minuten setzte ich den Workshop fort, schließlich hatten wir ja noch einiges auf dem Programmzettel. Als Nächstes stand die Detailarbeit auf der Agenda. Anders als im Workflow, ging ich JEDE Einstellungsmöglichkeit, JEDEN Regler und JEDE Werkzeugspitze nochmal im Detail durch. Das war dann auch der Part, an dem ich sehr interaktiv mit den Workshopteilnehmern zusammenarbeitete. Jede Frage wurde von mir oder von Thomas beantwortet. Nach einer weiteren kleinen Toilettenpause gegen 17:15 Uhr, hatten wir den Mammutteil des Workshops hinter uns und ich zeigte den Teilnehmern noch den Exportbereich. Um 18:00 Uhr war ich dann komplett durch und mein Mund ausgetrocknet. Thomas übernahm wieder das Zepter.

Die Zeit

Thomas erläuterte zum Schluss noch, wie abgesprochen, die Detailaufgaben in der Exportfunktion. Genauer gesagt, die Fotobucherstellung und Webgallerieerstellung. Wie zu Gottschalks besten Zeiten, überzogen wir den Workshop gnadenlos um gut eine Stunde und kamen erst gegen 19:00 Uhr zum Ende. Man merkte den Teilnehmern durchaus an, dass Einige nach Hause wollten um sofort loszulegen, Andere wiederum durchaus mit Ermüdungserscheinungen zu kämpfen hatten. Kein Wunder nach einem langen Tag voller Input. Grundsätzlich würde ich sagen, kam der Workshop jedoch sehr positiv an und am Ende teilte ich meinen Lemmingen auch noch mit, dass es mein erster Workshop gewesen sei. Ich war mit mir auch im Reinen was den Workshop anging. Klar, Verbesserungspotential gibt es immer, aber grundsätzlich war ich mit mir ganz zufrieden. Und auch die im Studium erlernte “Zwerchfellflankenatmung” hat sich gerade zu Beginn als sehr hilfreich erwießen 😛 Bei einem gemütlichen Bier im Restaurantbereich ließen Thomas und ich, zusammen mit ein paar Teilnehmern, den Tag noch gemütlich ausklingen.

Teilnehmerstimmen

Zum Schluss noch ein paar ungeschönte und knallharte Wahrheiten einiger Teilnehmer. Vielen Dank an die, die sich die Mühe gemacht haben und mir ein kurzes Feedback zukommen liesen. Nur so kann ich meine Vorträge in Zukunft optimieren und verbessern.

Angela Waldraff:

“Im Frühling 2013 hatte ich begonnen, mit Lightroom zu arbeiten. Viel darüber gelesen und einige tutorials dazu angeschaut. Trotzdem hatten sich mir die Möglichkeiten, die Lightroom bietet, nicht so ganz erschlossen. Im November besuchte ich dann den Workshop von Flosenart/natur-photocamp. Ich nehme daraus sehr viel mit, besonders was die Verwaltung meiner Bilder betrifft. Meine Vorgehensweise bei der Bearbeitung meiner Bilder hat sich durch den Workshop verändert, waren doch einige sehr gute, persönliche Tipps dabei und man profitiert einfach von der Erfahrung und dem Wissen der beiden Kursleiter. Eine gut strukturierte, kompetente Veranstaltung. Als kleine Anmerkung hätte ich mir gewünscht, mal die komplette Bearbeitung eines Bildes von der Originalaufnahme bis zum fertig entwickelten Foto durchzugehen. Danke für die gelungene “Unterrichtseinheit”.”

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